Austrian Patient Summary (R4)
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Hintergrund

Umfeld

Die Relevanz des Austrian Patient Summary (APS) lässt sich durch die zahlreichen Projekte und Initiativen in seinem Umfeld erklären. Die folgende Grafik stellt die wichtigsten Einflussgrößen auf das APS dar, wobei jene, die von der AG Integrierte Versorgung mit Austrian Patient Summary bei der Erstellung dieses Leitfadens berücksichtigt worden sind, farblich hervorgehoben wurden.

APSEUEHDSXt-EHRMyHealth@EU(PatientSummary)AnforderungskatalogCDA-ImplementierungsleitfadeneHNGuidelineHL7EPSIPSÖsterreichNationaleProjekteFHIR-/CDA-Implementierungsleitfäden


Beginnend mit HL7® und dem existierenden Standard zum International Patient Summary (IPS) bildet dieser die wichtigste Grundlage für das APS. Zuletzt wurde im Rahmen von HL7EU auch an einer europäischen Version des Patient Summary gearbeitet, der European Patient Summary (EPS). Ziel des EPS ist, nationale (europäische) Initiativen zu harmonisieren und als Grundlage für das European EHR eXchange Format (EEHRxF) zu dienen.

Auf Ebene der EU gibt es im Rahmen vom grenzüberschreitenden Datenaustausch (MyHealth@EU) eine Spezifikation auf Basis von HL7® CDA®, die von einigen EU-Ländern produktiv eingesetzt wird. Die Grundlage für diese Spezifikation bilden zunächst die Guideline on Patient Summary vom eHealth Network sowie der davon abgeleitete Anforderungskatalog für MyHealth@EU.

Zusätzlich ist mit 26. März 2025 die Verordnung zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space, EHDS) in Kraft getreten. Ein zentrales Element dieser Verordnung ist die Definition der Prioritären Kategorien personenbezogener elektronischer Gesundheitsdaten für die Primärnutzung. Darunter fällt unter anderem die sogenannte Patientenkurzakte (= Patient Summary). Im Rahmen des mit der Verordnung verknüpften Projekts Extended Electronic Health Record (Xt-EHR) soll neben anderen Aufgaben auch die EU-weite Spezifikation für das EEHRxF erarbeitet werden, wobei hier eng mit HL7EU zusammengearbeitet wird.

In Österreich haben vor allem nationale Projekte (z.B. zur Umsetzung des EHDS oder zur Integrierten Versorung) sowie die bestehenden CDA® oder FHIR® Implementierungsleitfäden Einfluss auf die Spezifikation des APS.

Fokus auf IPS

In Österreich hat man sich darauf geeinigt, dass das IPS die Grundlage für das APS bilden soll. Die Gründe dafür sind vielseitig. Zunächst gibt es für das IPS sowohl eine FHIR®- als auch eine CDA®-Spezifikation, was eine mögliche Konvertierung zwischen den beiden Formaten entsprechend erleichtert. Dem gegenüber steht die Spezifikation des Patient Summary im Kontext von MyHealth@EU, das auf CDA® basiert und das innerhalb der EU eine größere Bedeutung hat als das IPS. Wann im Rahmen von MyHealth@EU auf FHIR® umgestellt wird, ist zurzeit noch nicht absehbar. Trotzdem zeichnet sich mit dem EHDS FHIR® ab. Das Projekt Xt-EHR befasst sich in Zusammenarbeit mit HL7EU unter anderem mit der Spezifikation des EPS, das ihrerseits auf das IPS aufbaut. Gleichzeitig wird in Xt-EHR auch die Konvergenz zum IPS beschrieben, weshalb langfristig davon auszugehen ist, dass das IPS im Grunde auch im europäischen Kontext eine zentrale Rolle spielen wird.

Designentscheidung

IPS vor EPS

Das APS baut auf dem HL7® Austria FHIR® Core Implementation Guide (HL7AT Core IG), Version 2.0.0 und dem HL7® Leitfaden für das International Patient Summary (IPS), Version 2.0.0-ballot auf. Nachdem es in FHIR® allerdings nicht möglich ist, mehr als eine Basisdefinition für eine StructureDefinition-Ressource anzugeben, wird nach Möglichkeit immer das entsprechende Profil aus dem HL7AT Core IG als Basisdefinition angegeben und das entsprechende Profil aus der IPS mit Hilfe der imposeProfile-Extension eingebunden. Damit kann eine Instanz des APS gegen beide Spezifikationen validiert werden.

Beim Lesen der APS-Profile müssen insofern auch immer die IPS-Profile berücksichtigt werden. So ist das subject in der AT APS Composition mit 0..1 modelliert. In der Composition (IPS) ist das subject allerdings mit 1..1 modelliert. Die strengere Regel wird bei der Validierung einer Instanz schlagend.

FHIR® R4

Aktuell gibt es das IPS nur auf Basis von FHIR® R4. Ob und wann das IPS auch in R5 bzw. R6 zur Verfügung steht, ist noch nicht klar. Deshalb wird das APS zurzeit auch nur in FHIR® R4 spezifiziert.